Bericht IHK Ost-Brandenburg

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Brandenburg in China

Berlin-Brandenburger Wirtschaftsdelegation besuchte Peking, Shenyang und Harbin.

Wahrscheinlich nur noch in China kann man in offizieller Runde schon mal Mao zitieren und dafür Applaus ernten. So nannte Prof. Dr. Andreas Timmermann, Leiter des Referats für Außenwirtschaft im Brandenburger Wirtschaftsministerium, den "langen Marsch" der Berlin-Brandenburger Delegation nach China zwecks Suche nach Kooperationspartnern in Wirtschaft, Forschung und Handel "den ersten Schritt und nicht das Ende". Dieser "erste Schritt" wurde höchst erfolgreich unternommen. Neben dem Wirtschaftsministerium Brandenburg waren die IHK Ostbrandenburg, die ZukunftsAgentur Brandenburg sowie Unternehmer und Manager von Logistiknetzwerken sowie aus den Bereichen Geoforschung, Getreideverarbeitung und Agrartechnik Ende Juni in den drei chinesischen Ballungszentren Peking, Shenyang und Harbin mit von der Partie.

Deutschland und China: "immense Bedeutung"

Waren auch die deutsch-chinesischen Beziehungen in den letzten Jahren oft von politischen Spannungen geprägt, bleibt Deutschland dennoch nach wie vor Chinas größter Handelspartner in der Europäischen Union. Die seit 2007 bis zum Oktober 2010 laufende Veranstaltungsserie "Deutschland und China Gemeinsam in Bewegung" die bisher größte deutsche im Ausland demonstriert ihrerseits die immense Bedeutung, die Deutschland dem Bevölkerungsgiganten beimisst. Im Rahmen dieser Veranstaltungsserie wurde die "Deutsch-Chinesischen Promenade" in Anwesenheit der Bildungsministerin Annette Schavan in Shenyang am 13. Juni eröffnet. Die Promenade sollte Fragen nach der Vereinbarkeit von stabilem Wirtschaftswachstum und Energieeffizienz, dem Beitrag von Kultur und Bildung immerhin eine der wichtigsten Stützen deutsch-chinesischer Beziehungen in den letzten 20 Jahren sowie nach der profitabelsten Zusammenarbeit kleiner und mittelständischer Unternehmer aus Deutschland und China klären.

"Beste Voraussetzungen" bescheinigt

Eben diese Möglichkeiten der Kooperation auszuloten, hatte die Berlin-Brandenburger Delegation in den Nordosten Chinas geführt, dessen Potenzial noch nicht ausgeschöpft scheint. Eberhard J. Trempel, Direktor des Global Trade Forum, unterstrich die immensen Möglichkeiten dieser Region für Unternehmen in Deutschland. Li Yingjie, dem Bürgermeister von Shenyang, das zusammen mit den sieben anliegenden Millionen-Städten eine erweiterte "Economic Area" bildet, bescheinigte Prof. Timmermann, "beste Voraussetzungen für eine gemeinsame Kooperation . Für ein präzises Matching von Informationen sollten dazu Fachleute von beiden Seiten vor Ort zusammengebracht werden.

Industrie wird moderner, umweltbewusster

Die Modernisierung des alten Schwerindustriegürtels in Chinas Nordosten lässt sich die Regierung einiges kosten und hat vor allem seit August 2007 mit dem "Plan of Revitalizing Northeast China" verstärkt in den Ausbau der Infrastruktur, die Modernisierung der alten Industriebasen, den Umweltschutz sowie in den Aufbau moderner Hochtechnologieunternehmen investiert. Die deutsche Automobil- und -zuliefersparte ist mit VW, BMW und ThyssenKrupp bereits seit einigen Jahren in der Region tätig; inzwischen haben sich aber auch deutsche Mittelständler in den (Hochtechnologie)-Entwicklungszonen in der Region niedergelassen. Beispielhaft für diese gigantischen Industrieparks besichtigte die Delegation "Hunnan New District" in Shenyang, das darauf abzielt, sich als regionales Technologie-, Innovations- und Wirtschaftszentrum zu positionieren. Kirstin Wenk, zuständig für Außenwirtschaft bei der ZukuftsAgentur Brandenburg, regte in diesem Zusammenhang an, die Kontaktlinie zu nutzen und eine Kooperation zwischen Industrieparks in beiden Ländern den Weg zu bringen.

Auch in der Krise leuchtende Augen

Auf der "20. Handels- und Wirtschaftsmesse in Harbin" war von der weltweiten Wirtschaftskrise noch nicht viel zu spüren. "Trotz Krise sieht man auf Chinas Messen immer noch leuchtende Augen", beobachtete Dennis Wilkens, Referatsleiter für Markteintritt der AHK in Peking. Auch Dr. Peter Merker, China-Experte und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Jiuhuan in Peking betonte, dass die Chinesen zum größten Teil optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft blickten. Und dass in China Produkte und Technologie "Made in Germany trotz des Vormarsches der USA, Japans und Russlands weiterhin hoch im Kurs stehen, zeigte sich am großen Andrang beim "German Business & Technology Forum Harbin 2009 im Rahmen der Harbiner Messe, bei dem die Berlin-Brandenburger Delegation sich vorstellte.

Standort Brandenburg präsentiert

Prof. Dr. Andreas Timmermann vom Wirtschaftsministerium Brandenburg und Sabine Anders von der IHK Ostbrandenburg präsentierten Interessierten den Standort Brandenburg, während Eberhard J. Trempel von Trempel Associates Berlin über rechtliche Rahmenbedingungen für eine Geschäftsaufnahme in Deutschland informierte. Gerade im Bereich Wissenschaftskooperationen haben Deutschland und China das gemeinsame Potenzial noch nicht ausgeschöpft. So referierte Prof. Dr. Kai Mertens vom IPK Fraunhofer über Möglichkeiten und Chancen internationaler Wissenschaftszusammenarbeit und Dr. Ralph Thomann vom Institut für Getreideverarbeitung Potsdam Rehbrücke sowie Prof. Dr. Reiner Brunsch vom Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim stellten neue Technologien im Agrar- und Nahrungsgüterbereich vor. Für ein derart landwirtschaftlich geprägtes Land wie China sind raumbezogene Daten aber auch die Nutzung von Geodateninfrastrukturen von immenser Bedeutung. Vor diesem Hintergrund stellten Michael Dreesmann und Udo Rudolph von Geokomm Networks moderne Geoinformationssysteme und ihre Möglichkeiten vor. Besonders die Solar- und Logistikbranche sind Brandenburgs Aushängeschilder. So fanden Kirstin Wenk von der ZukunftsAgentur Brandenburg, die alternative Energieprojekte und insbesondere Solarprojekte in Brandenburg präsentierte, sowie die Präsentation von Mark Renner vom LogistikNetz Berlin-Brandenburg über innovative Möglichkeiten für den transkontinentalen Güterverkehr in Harbin viele interessierte Zuhörer.

"Agreement of Cooperation" unterzeichnet

In Anwesenheit des Gouverneurs Li Zhanshu wurde in Harbin zwischen der Provinz Heilongjiang und dem Brandenburger Wirtschaftsministerium ein "Agreement of Cooperation" unterzeichnet und es stellte sich schnell heraus, dass es sich hierbei nicht um bloße Willensbekundungen handeln sollte. Vizegouverneurin Li Yanzhi formulierte das Ziel, eine endgültige Abkehr der alten Schwerindustrie zu vollbringen und die Stadt als Zentrum für Maschinenbau, Hightech, Pharma und Handel zu positionieren. Dass die Energieversorgung einen weiteren Schwerpunkt des Revitalisierungsplans für die Region darstellt, zeigte sich an den außergewöhnlich erfolgreichen Gesprächen des Brandenburger Wirtschaftsministeriums mit der Provinzregierung von Heilongjiang.

Kooperationen bei alternativen Energien und Biogas

Die Hauptenergiequelle der chinesischen Region ist immer noch Kohle und die Regierung daher auf der Suche nach Kooperationen im Bereich alternativer Energien. Hier konnte Brandenburg dank seiner Stellung als Deutschlands Produzent Nr. 1 für Solarenergie punkten. Es wurden konkrete Absprachen für Kooperationen im Bereich alternativer Energien und Biogas getroffen, die beim Gegenbesuch der Vizegouverneurin Li mit sechs Beratern im kommenden August in Brandenburg in konkrete Kooperationen münden sollen. Außerdem soll eine inhaltliche Zusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Geoinformation sowie Luftfahrt stattfinden.

LogistikNetz plant weitere Projekte

Auch Mark Renner vom LogistikNetz Berlin-Brandenburg verließ das Land des Lächelns mit ebensolchem im Gesicht. Er konnte mit dem chinesischen Gegenpart des deutschen Logistik-Netzwerkes, dem "Bonded Logistic Zone Management Committee", einen Gegenbesuch für das Frühjahr 2010 verabreden, um ein Kooperationsabkommen vorzubereiten. Zudem wird das LogistikNetzwerk Berlin-Brandenburg sich auf der "Transport Logistic" 2010 in Shanghai präsentieren, um weitere Verbundprojekte auf den Weg zu bringen.

Umweltschutz: "China braucht das Beste"

Mit staunenden Gesichtern wiederum kann Udo Rudolph von der Rapid Eye AG der Geokomm Networks stets rechnen, sobald er von den fünf eigenen Satelliten spricht, die seit August 2008 im All kreisen und jeden Tag vier Millionen Quadrat-Kilometer fotografieren, um Biomasse zu kontrollieren, Subventionskontrolle, beispielsweise für die EU zu unternehmen, sowie Monitoring zu betreiben. Auch das "Office of Surveying and Mapping der Region Heilongjiang war sofort interessiert und verhandelt bereits mit dem Vertriebspartner der Beijing Earth Observation Inc. Zudem wird die Vizegouverneurin Li die Rapid Eye AG bei ihrem Gegenbesuch im August besichtigen, um sich ein genaueres Bild vor Ort machen zu können.

Die generelle Bedeutung einer erfolgreichen Zusammenarbeit formuliert Prof. Dr. Brunsch vom Institut für Agrartechnik wie folgt: "China braucht im Bereich Umweltschutztechnologien das Beste, das es auf der Welt gibt, weil so die größten Entlastungseffekte global eintreten." Oder um es anders zu formulieren, weil so das globale Ying und Yang wiederhergestellt wird.

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