Tunesien
Ländername: Tunesische Republik (El Djumhuriya El Tunisiya, République tunisienne)
Klima: Mediterran im Norden, Wüstenklima im Süden
Lage: Am Südufer des Mittelmeers zwischen Algerien im Westen und Libyen im Osten
Größe: 164.150 qkm, Nord-Südausdehnung ca. 900 km, Ost-Westausdehnung bis zu 300 km
Hauptstadt: Tunis, ca. 1,9 Mio. Einwohner mit Vororten
Bevölkerung: 10,0 Mio. Einwohner (2006)
Sprache: Arabisch (Amtssprache), daneben Verkehrssprache Französisch, in den Tourismusregionen auch Deutsch
Religionen / Kirchen: Islam; sehr kleine jüdische und christliche Gemeinden
Nationalfeiertag: Tag der Unabhängigkeit (20. März)
Unabhängigkeit: 20. März 1956
Regierungsform: Präsidialrepublik mit Zweikammerparlament
Staatsoberhaupt: Zine El Abidine Ben Ali, Président de la République, Direktwahl für fünf Jahre, Amtsantritt: 07.11.1987; Wiederwahlen am 2.4.1989 (99,27%), am 20.3.1994 (99,91%), am 24.10.1999 (99,44%) und am 24.12.2004 (94,48%); Partei: RCD
Regierungschef: Mohamed Ghannouchi, Premier Ministre; vom Staatspräsidenten ernannt, Amtsantritt: 17.11.1999, Partei: RCD
Außenminister: Abdelwahab Abdallah, Ministre des Affaires Etrangères, Amtsantritt: 17.08.2005; RCD
Parlament: Zwei Kammern - Chambre des Députés: Parlament mit 189 Sitzen, nach gemischtem Mehrheits-/Verhältniswahlrecht für fünf Jahre direkt gewählt (24.10.2004), nächste Wahl 2009; Präsident: Fouad Mebazaa (Président de la Chambre des Députés), Amtsantritt: 14.10.1997, Partei: RCD; seither jährliche Wiederwahl. Chambre des Conseillers mit 126 indirekt gewählten bzw. ernannten Mitgliedern (seit Juli 2005). Präsident: Abdallah Kallel
Regierungspartei: Rassemblement Constitutionnel Démocratique (RCD); 152 Parlamentssitze (von 189); seit 1989 Mitglied der Sozialistischen Internationale
Oppositionsparteien: In der Chambre des Députés 37 Sitze für Oppositionsparteien unterschiedlichen, jedoch bis auf Ettajdid (ehemalige Kommunisten drei Sitze) eher regierungsnahen Charakters
Gewerkschaften: Einheitsgewerkschaft UGTT (Union Générale des Travailleurs Tunisiens)
Verwaltungsstruktur: 24 Gouvernorate
Mitgliedschaft in wichtigen internationalen Organisationen: Vereinte Nationen; Arabische Liga, Organisation der Afrikanischen Einheit, Union des Arabischen Maghreb (UMA), Blockfreienbewegung, Organisation der islamischen Konferenz, Weltbank und IWF, GATT/WTO
Wichtigste Medien: Fernsehen, Hörfunk: Staatlicher Rundfunk und Fernsehen ERTT (Etablissement Radiodiffusion Télévision Tunisienne) und Kanal 21, italienisches (RAI I) Fernsehprogramm; per Satellit (Arabsat/Astra) arabische, zahlreiche europäische, auch deutsche Programme. Seit neuestem: auch private tunesische Unterhaltungssender
Zeitungen: Tageszeitungen: La Presse, Le Quotidien, Le Renouveau, Al Hourria, Essahafa, Le Temps, Assabah, Ech-Chourouq; Wochenzeitungen: Réalités, L"Observateur (beide arabisch/französisch); neu: L`Expression (ab Oktober 2007); As Sabah Al Ousbue, Al Hadath, Ach-Chaab (Gewerkschaftszeitung UGTT), Al Bayan (Organ des Arbeitgeberverbandes UTICA)
Bruttoinlandsprodukt: 2006: 24,04 Mrd. EUR
BIP pro Kopf: 2006: 2400 EUR
Wechselkurs: 1 EUR = 1,8 Tunesische Dinar (TND); 1 TND = 0,49 EUR (März 2008)
Freihandel mit EU
Tunesien hat Anfang 2008 den Zollabbau mit der EU für Industrieprodukte im Wesentlichen erreicht. Es war die letzte Etappe eines Stufenplans, den Tunesien und die EU im Jahre 1996 beschlossen haben. Tunesien ist das erste Land am Südufer des Mittelmeers, das eine Freihandelszone mit der EU verwirklicht, und sein Wirtschaftswachstum profitiert davon. Die Leistungen von zwei Schlüsselsektoren der tunesischen Wirtschaft illustrieren das: die Textilausfuhren sind von 2 Mrd. im Jahr 1996 auf mehr als 5 Mrd. Tunesische Dinar im Jahr 2007 angewachsen, während die Exporte des mechanisch-elektronischen Sektors um 100 % auf 5,2 Mrd. Tunesische Dinar gestiegen sind. Insgesamt hat Tunesien den Wert seiner Ausfuhren nach Europa seit 1996 vervierfacht. Die Importe aus der EU haben sich im gleichen Zeitraum verdreifacht. Das Volumen der ausländischen Direktinvestitionen in Tunesien hat sich seit 1996 versiebenfacht. Mehr als 2.000 europäische Firmen sind derzeit in Tunesien niedergelassen. Das Investitionsklima ist gut, Investoren genießen zahlreiche Steueranreize und werden durch die tunesischen Behörden bei der Firmengründung unterstützt. (wko, EMS)