Vietnam
Marktzugang: Beschränkungen
Das "vietnamesische Wirtschaftswunder" begann 1986, als sich das unter den Folgen von Krieg und Zerstörung leidende und dem wirtschaftlichen Kollaps nahe Land wirtschaftlich zu öffnen begann (sog. Doi Moi'-Politik) und den Weg zu einer 'sozialistischen Marktwirtschaft' beschritt. Die folgenden zwei Jahrzehnte hat das Land einen fulminanten wirtschaftlichen Aufschwung mit Wachstumsraten von zumeist über 8 % erlebt. Von der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 hat sich Vietnam vergleichsweise schnell erholt. Für 2010 wird bereits ein BIP-Wachstum von 6,7 % prognostiziert, für die ersten neun Monate des Jahres 2010 lag es bei 6,5 %. Nicht zuletzt den von der Regierung 2009 aufgelegten kräftigen Konjunkturpaketen (rd. 8 Mrd $, was 8,5 % des BIP entspricht) ist es zu verdanken, daß Vietnam die Krise so schnell überwinden konnte. Der Exporteinbruch von 12 % im Jahr 2009 und der Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen um 17 % hätten die stark exportabhängige vietnamesische Volkswirtschaft sonst härter treffen können. Infolge eines ungebremsten Kapitalzustroms kam es 2008 kurzfristig zu einer galoppierenden Inflation (Lebensmittelpreise kurzfristig + 40 %), die durch restriktive Geldpolitik, Budgetdisziplin und flexiblere Wechselkurse unter Kontrolle gebracht werden konnte. Man geht davon aus, daß das chronische Handelsbilanzdefizit (2010 bis zu $ 14 Mrd. geschätzt) durch die Überweisungen der Auslandsvietnamesen gesamtwirtschaftlich ausgeglichen wird. Auch die Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen mit über $ 8 Mrd. in den ersten neun Monaten 2010 (+ 4,8 % gegenüber 2009) zeigt, daß die Welt weiter auf Vietnam setzt.
Die angekündigte Erhöhung des Maximalanteils an einer Aktiengesellschaft von 30 auf 40 % für ausländische Investoren in Vietnam ist allgemein begrüßt worden. Nachdem Vietnam in die Welthandelsorganisation (WTO) aufgenommen wurde, dürfte es eigentlich, von einigen Ausnahmen abgesehen, überhaupt keine Beschränkungen für ausländisches Kapital in vietnamesischen Gesellschaften geben. (NfA)
Vietnam hält an Ausbauplänen für Flughäfen fest
(gtai) Bis 2020 hatl Vietnam für den Ausbau seiner Zivilluftfahrt umgerechnet 13,4 Mrd. US$ ausgegeben. Die Pla-nungen erstrecken sich von Großprojekten wie dem auf 100 Mio. Passagiere ausgelegten Großflughafen für Ho-Chi-Minh-Stadt, der sich als internationales Drehkreuz für die Region positionieren soll, bis hin zu kleinen Flughäfen in der Provinz für nur 10.000 Fluggäste im Jahr. Ein zusätzliches Terminal und ein neuer Inlandsflug-hafen sollen in Hanoi für Entlastung sorgen. Unklar ist in vielen Fällen die Finanzierung.