Afghanistan

Das Land der Taliban

Afghanistan ist nach der Niederlage des Westens Talibanland. Hochgerüstet durch die USA und ihre Verbündeten erweisen sich die Taliban seit der Machtübernahme als gefestigt. China ist aktuell der wichtigste Partner. Die Beziehungen werden einerseits stabilisiert, andererseits wirkt die Vertreibung der afghanischen Flüchtlinge durch Pakistan herausfordernd. (Wer da wohl etwas im Schilde führt.) Die Einbindung des Landes in Chinas Belt & Road Initiative wird auf alle Fälle Auswirkungen haben. Ob es den Taliban gelingt, dem Land und seinen Menschen eine neue wirtschaftliche Perspektive zu geben, bleibt abzuwarten.

Wirtschaft: Quelle AA

Afghanistan zählte bereits acht Jahre nach Beginn des internationalen Wiederaufbauengagements laut UNDP-Statistik immer noch zu den ärmsten Ländern der Erde und ist das ärmste Land außerhalb von Schwarzafrika. Auf dem Human Development Index des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegte Afghanistan 2009 Platz 181 von 182 gelisteten Ländern. Eine Industrieproduktion ist kaum vorhanden, 80% der Bevölkerung sind im landwirtschaftlichen Bereich tätig.
Dabei bemüht sich die afghanische Regierung um eine wirtschaftliche Erholung des Landes und hat Erfolge vorzuweisen: Das Bruttoinlandsprodukt wird vom IWF für 2008/2009 auf 597 Mrd. AFN (12,06 Mrd. USD) geschätzt und hat sich damit in den letzten Jahren mehr als verdoppelt.
Die Inflationsrate ist 2008 aufgrund einer massiven Erhöhung der Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise stark angestiegen. Durchschnittlich lag sie bei 28,3% und damit deutlich über dem Vorjahreswert von 12,9% (2006: 4,8%).
Das Wirtschaftswachstum ist im abgelaufenen Haushaltsjahr 2008/2009 (endete am 20. März 2009) mit 3,6% deutlich geringer ausgefallen als von der IWF prognostiziert (7,5%). Hauptverantwortlich ist die 2008 dürrebedingt gering ausgefallene Ernte. Aufgrund günstiger Witterungsbedingungen ist die Erntebilanz 2009 jedoch deutlich besser ausgefallen, weshalb der IWF von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um rund 15% im Haushaltsjahr 2009/10 ausgeht. Mit Ausnahme von 2008/09 lagen auch die durchschnittlichen Wachstumsraten der vergangenen Jahre im zweistelligen Bereich.
Die Regierung hat für das Haushaltsjahr 2008/09 die mit der IWF für die Staatseinnahmen im Rahmen der Poverty Reduction and Groth Facility (PRGF)vereinbarte Zielmarke von 40 Mrd. AFN erreicht, dies aber nur, da der IWF den Zielwert im Laufe des Haushaltsjahres nach unten angepasst hat. Verbesserte Steuereintreibung, mehr Personal in den Steuerbehörden, aber auch höhere Zolleinnahmen bei der Mineralöleinfuhr haben zum Zuwachs beigetragen.
Gleichwohl decken die Eigeneinnahmen lediglich ein Drittel des Staatshaushaltes, der Großteil der Staatsausgaben (50%) wird durch Subventionen und Zahlungen der internationalen Gemeinschaft finanziert, insbesondere die Ausgaben im Polizei-, Justiz-, Gesundheits- und Bildungssektor. Im Haushaltsjahr 2008/09 beliefen sich die Hilfsgelder auf ca. 60 Mrd. AFN, ohne sie wäre der afghanische Staat nicht überlebensfähig. Weitere 17% wurden durch Neuverschuldung beglichen. Darüber hinaus existiert in Afghanistan ein externes, vom regulären Staatshaushalt unabhängiges Entwicklungsbudget, das allein durch die internationale Gebergemeinschaft gespeist wird. Die Gelder (2008/09: 255,6 Mrd. AFN) fließen direkt in Projekte und Programme, die durch afghanische oder internationale Durchführungsorganisationen umgesetzt werden.
Gerade im ländlichen Raum bleiben die Herausforderungen für eine selbsttragende wirtschaftliche Entwicklung angesichts mangelnder Infrastruktur, fehlenden Erwerbsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft und geringem Ausbildungsstand der Bevölkerung besonders groß. So liegt die Analphabetenquote in ländlichen Regionen bei rund 90%.
80 - 90% der wirtschaftlichen Aktivitäten liegen außerdem im informellen und illegalen Sektor. Die Opiumproduktion verzeichnete 2007 einen Rekord mit 8.100 Tonnen, ist seit 2008 aber leicht rückläufig. Die Mohnanbaufläche wurde 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 22% auf 123.000 ha reduziert und konzentriert sich zunehmend auf besonders unsichere Provinzen im Süden des Landes. Im Norden und Osten hingegen ist der Anbau sehr stark rückläufig. 2009 stieg die Zahl der schlafmohnfreien Provinzen auf 20 (von insgesamt 34) an, darunter der gesamte deutsche Verantwortungsbereich im Norden des Landes.
Trotz des Rückgangs hat die afghanische Drogenwirtschaft auch weiterhin einen Weltmarkanteil am Opium- und Heroinhandel von über 90%. Infolge des starken legalen Wirtschaftswachstums konnte gleichwohl die Abhängigkeit der afghanischen Volkswirtschaft vom Drogenanbau verringert werden: Der Anteil des Drogeneinkommens am Bruttoinlandsprodukt sank nach Angaben der Weltbank von 61,7% 2002/03 auf etwa 33% im Jahr 2008.

Umwelt

Afghanistan ist mit erheblichen Umweltproblemen konfrontiert: Neben der rapide ansteigenden Luft- und Wasserverschmutzung in den Städten insbesondere Kabul nehmen in vielen Landesteilen Entwaldung, Bodendegradation und die Überbeanspruchung der Wasserressourcen besorgniserregende Dimensionen an.
Der Baumbestand Afghanistans hat insbesondere unter dem Raubbau in den Kriegsjahren stark gelitten; die Wiederbelebung der Bewässerungslandwirtschaft in Kombination mit den regelmäßig wiederkehrenden Dürrejahren verschärft die Überbeanspruchung der Wasserressourcen. Das erwartete Abschmelzen der Gletscher des zentralen Hochlands durch den Klimawandel wird das Wasserressourcenmanagement Afghanistans vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Angesichts des raschen Bevölkerungswachstums können Ernährungssicherheit und die Reduktion der Armut in Afghanistan daher nur bei einem erfolgreichen Strukturwandel hin zu einer ressourceneffizienteren Landwirtschaft bei einer Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur erreicht werden.
2007 wurden ein nationales Umweltgesetz sowie entsprechende Umsetzungsverordnungen verabschiedet, weitere Umweltschutz-Gesetzesvorhaben sind in Vorbereitung. Die nationale Umweltschutzbehörde Afghanistans (National Environment Protection Agency, NEPA) ist bislang jedoch kaum in der Lage, entsprechenden rechtlichen Vorgaben auch Geltung in der Praxis zu verschaffen.
Quellen: IWF, UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime); Website Auswärtiges Amt, Berlin

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